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„mobie“ – ein On-Demand-Angebot der REVG in Erftstadt

© REVG

Im Süden und Westen von Köln grenzt unmittelbar der Rhein-Erft-Kreis an die Millionenstadt an, aufgrund seiner Kreisstadt auch bekannt als Kreis Bergheim. Dazu passt mit „BM“ das amtliche Kennzeichen für die Autos aus dem Kreis.

Mit fast einer halben Millionen Einwohnern (genau waren es 471.891 am 31. Dezember 2021) liegt der Rhein-Erft-Kreis auf Platz 9 unter den größten Kreisen Deutschlands. Interessant ist, dass die zehn kreisangehörigen Kommunen ausnahmslos Städte sind, Landgemeinden gibt es im Kreis Bergheim nicht. Die größte kreisangehörige Stadt ist Kerpen mit 66.294 Bürgern, die kleinste Elsdorf, wo „nur“ 21.745 Menschen leben.   

Erftstadt, die Stadt, mit der wir uns hier beschäftigen, hatte 49.667 Einwohner per 31. 12. 2021. Damit liegt  sie in der Größenordnung der Städte im Kreis „erst“ auf Platz sechs. Von der Fläche her ist sie allerdings die größte Kommune im Kreis. Entstanden ist Erftstadt am 01. Juli 1969, als es noch zum Kreis Euskirchen gehörte. Damals wurden die Städte Lechenich und Liblar sowie eine Reihe von Gemeinden zur Stadt Erftstadt fusioniert, und als solche  gehört sie seit dem 01. Januar 1975 zum Kreis Bergheim.

Viele Einwohner auf relativ großer Fläche waren der Grund, zum 01. September als Ergänzung zum Busnetz in Erftstadt das On-Demand-Angebot „mobie“ einzuführen. „mobie“ ersetzt das bisherige Angeboit mit Anruf-Sammel-Taxis (AST). Seine Aufgabe ist es, das Busangebot bei Bedarf zu verstärken. „mobie“ bedient das gesamte Stadtgebiet Erftstadt sowie den Stadtteil Hermülheim der Nachbarstadt Hürth, wo Anschluss an die Köln-Bonner Stadtbahnlinie 18 besteht.

Wer mit „mobie“ mitfahren möchte, bestellt per App oder unter der Telefonnummer 02237 / 69 69 269 und gibt dabei das Ziel seiner Fahrt an. Ihm wird mitgeteilt, an welcher „Haltestelle“ und um welche Uhrzeit „mobie“ ihn aufnehmen wird. Dabei gibt es keinen festen Fahrplan. Die „Haltestellen“, die „mobie“ ansteuert, sind keine oder nicht nur bekannte Bushaltestellen. Vielmehr ist eine Vielzahl virtueller Haltepunkte über das Stadtgebiet gelegt worden, und von keinem dieser Haltepunkte sind es mehr als 250 Meter von oder bis zu egal welcher Adresse im Stadtgebiet.

Das System ist so programmiert, dass es Fahrten zu gleicher Zeit mit gleichem oder ähnlichem Fahrweg zusammenfasst. Das nennt sich „Ridepooling“. Das System hat die kreiseigene Rhein-Erft Verkehrs Gesellschaft (REVG), die den Busverkehr im Kreis betreibt, zusammen mit dem Systemanbieter „door2door“ entwickelt.

Für die Fahrt wird über App oder bargeldlos (!) im Fahrzeug bezahlt. Dabei kostet die einzelne Fahrt 4,20 Euro. Wer schon ein Ticket aus dem Verkehrsverbund Rhein – Sieg hat, bezahlt nur noch 3.20 Euro.   

Zum Start von „mobie“ standen drei vollelektrische Kleinbusse von Mercedes vom Typ eVito zur Verfügung. Zwei weitere Wagen vom selben Typ wurden noch erwartet. Die Wagen stehen im Eigentum der REVG und zeigen sich in kräftigem Orange. Darin unterscheiden sie sich deutlich von den Bussen der REVG, die in weiß mit blauen Applikationen gehalten sind. Die eVito können fünf Fahrgäste befördern und sind auch für die Mitnahme von Rollstühlen ausgerüstet. Ist tatsächlich ein Rollstuhl an Bord, können dann allerdings nur noch drei weitere Passagiere mitfahren.

Die Fahrer für „mobie“ kommen von der REVG. In Spitzenzeiten wird aber auch das Erftstädter Taxigewerbe Fahrer stellen.

Sehen wir uns zum Schluss noch „mobies“ Betriebszeiten an: Die orangefarbenen Elektro-Kleinbusse können von Montag bis Donnerstag zwischen 5.30 und 0.30 Uhr gebucht werden. Freitags werden sie von 5.30 Uhr bis 2.30 in der Nacht auf Samstag angeboten, samstags von 6.30 bis 2.30. Und am Sonntag ist „mobie“ von 6.30 bis 1.30 im Einsatz.

© REVG
26.09.2022