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Neubaustrecke der Magdeburger Straßenbahn in Betrieb


Erste Fahrt auf der neuen Strecke der Straßenbahn | © MVB / Peter Gercke

Die Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) nahmen am 16.12.2020 den Planbetrieb auf der Neubaustrecke Warschauer Straße – Raiffeisenstraße auf. Damit ist die Straßenbahnquerspange von Europa-, West- und Südring, Wiener Straße und Warschauer Straße geschlossen.

Am Tag vorher hatten Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper, der MVB-Aufsichtsratsvorsitzende und Bürgermeister und Beigeordneten für Finanzen und Vermögen Klaus Zimmermann, der Intendant Michael Kempchen des Puppentheaters Magdeburg und die MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel offiziell die Inbetriebnahme bekanntgegeben und dabei auf die Bedeutung der neuen Verbindung im Straßenbahnnetz an der neuen Straßenbahnhaltestelle S-Bahnhof Buckau / Puppentheater hingewiesen.

Die neue Straßenbahntrasse schließt eine Lücke im Magdeburger Straßenbahnnetz und verbindet die bestehenden Strecken in der Leipziger Straße und in der Schönebecker Straße miteinander. Zudem ist die Trasse die direkte Verlängerung vom Europa-, West-, Südring sowie Wiener Straße und damit wichtiger Teil der Ost-West-Querverbindung der Straßenbahn.

Waren bei der Inbetriebnahme dabei: v. l. n. r.: Klaus Zimmermann, Birgit Münster-Rendel, Michael Kempchen, Puppenspielerin Luisa Grüning, Dr. Lutz Trümper | © MVB / Peter Gercke
Ein paar Daten zur Strecke

Die Neubaustrecke ist der 7. Bauabschnitt des Gesamtprojekts „2. Nord-Süd-Verbindung für die Straßenbahn“. Mit der 1,1 km langen Straßenbahntrasse durch die Warschauer Straße und Raiffeisenstraße ist die Querspange im Straßenbahnnetz geschlossen. Gleichzeitig wurde und wird auf 500 Metern Länge die bestehende Straßenbahnstrecke in der Schönebecker Straße grundhaft ausgebaut und modernisiert, der Abschnitt zwischen Warschauer Straße und Hasselbachplatz bleibt vorerst wegen der Bauarbeiten außer Betrieb.

Den Zugang zur Straßenbahn ermöglichen drei neue, barrierefreie Haltestellen: Budenbergstraße, S-Bahnhof Buckau / Puppentheater und Dodendorfer Straße. Die vierte Haltestelle, Benediktinerstraße, wird noch im Zuge des ausstehenden Baus des letzten Abschnitts auf der Schönebecker Straße realisiert. Alle Haltestellen wurden mit modernen Fahrgastinformationssystemen ausgestattet, sodass die nächsten Abfahrten in Echtzeit dargestellt werden. Außerdem haben alle Haltestellen ein Wartehäuschen mit Sitzgelegenheit erhalten.

Die Straßenbahngleise wurden größtenteils vom Autoverkehr getrennt verlegt, damit die Bahnen störungsfrei und unabhängig fahren können. Auch die Umwelt wurde beim Bau der neuen Trasse nicht vernachlässigt: Das verlegte Rasengleis sieht nicht nur optisch ansprechend aus, sondern verbessert auch das Mikroklima vor Ort und soll die Geräuschemissionen verringern.

Auf Abschnitten, bei denen aus Platzgründen der Autoverkehr die Straßenbahnspur mit nutzt, soll die Straßenbahn durch eine besondere Signalisierung beschleunigt werden und die Pulkführerschaft vor dem Individualverkehr übernehmen. Im Zuge des Baus der Straßenbahnstrecke wurden komplette Straßenräume umgestaltet und dabei neue Fuß- und Radwege angelegt. Weiterhin wurden gemeinsam mit den Städtischen Werken zudem wichtige Versorgungsleitungen verlegt und erneuert. Am Buckauer Bahnhof ist eine neue Schnittstelle zwischen Eisenbahnregionalverkehr und innerstädtischen Nahverkehr entstanden. Die barrierefreie Straßenbahnhaltestelle liegt direkt am Bahnhof und ermöglicht so auf kurzen Wegen ein Umsteigen der Fahrgäste zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern. Hier befindet sich auch eine aus Platzgründen eine Gleisverschlingung unter der Bahnbrücke.

© MVB
Der Linienbetrieb

Seit 16. Dezember 2020 befährt zunächst die Straßenbahnlinie 2 die Neubaustrecke. Sie ermöglicht direkte Verbindungen in Richtung Buckau, aber auch in Richtung Sudenburg, Hasselbachplatz und Innenstadt möglich. Sie ersetzt die Buslinien 52 und 54, die bisher über die Warschauer Straße und Raiffeisenstraße verkehrten und jetzt im Rahmen der Netzumstellung neue Endpunkte erhalten.

Der noch ausstehendende Bauabschnitt auf der Schönebecker Straße zwischen Warschauer Straße und Benediktinestraße wird in zwei Teilabschnitten realisiert, damit eine Zuwegung für die Anwohner gegeben ist. Der Bau neuer Versorgungsleitungen, neuer Gleise, einer neuen Haltestelle sowie neuer Fuß- und Radwege ist bis Ende 2021 vorgesehen. Bis dahin bleibt dieser Bereich für den Verkehr gesperrt. Die Umleitung erfolgt über Warschauer Straße und Dodendorfer Straße.

Ein kompletter Liniennetzplan ist unter http://www.urbanrail.net/eu/de/md/magdeburg.htm verfügbar.

Insgesamt werden 38,7 Millionen Euro investiert, wovon 29,1 Millionen Euro durch den Bund und das Land Sachsen-Anhalt übernommen werden.

(nach Informationen der MVB)

16.12.2020
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