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Würzburg bestellt Niederflurstraßenbahnen bei HeiterBlick

Designentwurf der neuen HeiterBlick Niederflurstraßenbahnen für Würzburg I © WVV/ HeiterBlick

Im Straßenbahnmarkt ist es eine kleine Sensation: Insbesondere der Markt für Stadt- und Straßenbahnen war in den vergangen Jahrzehnten durch die bekannten Firmen wie Alstom, Bombardier, Siemens und Stadler bestimmt. In jüngster Zeit gewinnen aber auch kleinere Anbieter wie die in Leipzig ansässige Firma HeiterBlick an Terrain. Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH wählte die Firma HeiterBlick als Gewinner einer Ausschreibung über 18 neue Straßenbahnen aus. 

Nachdem der Würzburger Stadtrat im Januar 2018 grünes Licht für die Ausschreibung gegeben hatte, wurden die 18 Züge europaweit ausgeschrieben. Die Firma HeiterBlick GmbH ist als Gewinner der Ausschreibung hervorgegangen und wird zwischen 2022 und 2023/24 die 18 neuen Niederflurstraßenbahnen an die WVV liefern. Es handelt sich dabei um eine Neuentwicklung der Firma HeiterBlick. Die niederflurigen Fahrzeuge bestehen aus fünf Wagenteilen und bieten 76 Sitzplätze und 147 Stehplätze. Neben den Mehrzweckbereichen verfügen die neuen Fahrzeuge über große Infotainment-Monitore, Klimaanlagen sowie 20 USB-Ladebuchsen. Jedes Fahrzeug verfügt über eine Leistung von insgesamt 760 kW, um auch die Würzburger Steilstrecken zu überwinden. Zu den Besonderheiten zählen in Würzburg die steile Strecke am Heuchelhof-Berg und zukünftig auch in Grombühl oder die besonders engen Kurven an der Löwen- und der Friedensbrücke.

HeiterBlick lieferte in der Vergangenheit LeoLiner-Niederflurstraßenbahnen nach Leipzig und Hochflurstadtbahnen der sogenannten TW3000-Serie nach Hannover sowie Vamos-Stadtbahnen nach Bielefeld. HeiterBlick liefert derzeit auch Neubau- und modernisierte Hochflurfahrzeuge nach Dortmund. Es ist davon auszugehen, dass die neuen Straßenbahnen für Würzburg zur Vamos-Produktlinie gehören.

Ersatz der Altfahrzeuge

Der Wagenpark besteht heute aus 6 dreiteilige GTW-D8 (Düwag, Baujahr 1968), 14 dreiteilige GT-E. (LHB, Baujahr 1989) und 20 fünfteilige GT-N (Alstom LHB, 1995). Die neue Fahrzeuggeneration wird die ältesten beiden Baureihen GTW-D8 und GT-E bis zum Jahr 2025 ersetzen. Eine zweite Bestellung soll schließlich bis 2030 erfolgen. Dabei ist geplant, dass zehn Züge durch Neufahrzeuge ab dem Jahr 2027 ersetzt werden und zehn weitere ab 2030.

18.12.2019