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50 Jahre U-Bahn und eine neue Straßenbahn: Nürnberg

© UTM / VAG – Claus Felix

Nürnbergs U-Bahn nahm am 1. März 1972 im damals neuen Stadtteil Langwasser im Nürnberger Osten ihren Betrieb auf. Sieben Bahnhöfe lagen an der 3,7 Kilometer langen Strecke zwischen den U-Bahnhöfen Langwasser Süd und Bauernfeindstraße.

Heute verfügt Nürnberg über drei U-Bahn-Linien, 49 U-Bahnhöfe, die teils von allen Linien angefahren werden, und die Streckenkilometer summieren sich auf 41. Aktuell sind noch zwei Bahnhöfe für die U3 im Südwesten im Bau. Sie werden voraussichtlich 2026 in Betrieb gehen. Nürnberg wurde nach Berlin, Hamburg und München die vierte deutsche Stadt mit einem separat betrieben, neuen U-Bahn-System. Sie ist nach wie vor die einzige in Deutschland mit zwei vollautomatisiert, fahrerlos betriebenen U-Bahn-Linien.

Eröffnungszug am 1. März 1972 | © Verein der Nürnberg-Fürther Straßenbahn e. V. – Ernst
Wentzel
Die U-Bahn zieht die Massen an. In den ersten fünf Tagen
gab es freie Fahrt. 160.000 Menschen – sicher nicht nur
Nürnberger*innen – nutzen die Gelegenheit | © VAG Archiv
Testfahrten vor Betriebsaufnahme am Scharfreiterring 1971 | © VAG Archiv

Nach vorangegangenen Planungen für eine U-Straßenbahn nach Frankfurter Vorbild hatte sich der Nürnberger Stadtrat im November 1965 für eine “echte” U-Bahn ausgesprochen hatte. Rund eineinhalb Jahre nach dem Beschluss pro U-Bahn, am 20. März 1967, ging es mit den U-Bahn-Bauarbeiten los: Der damalige Nürnberger Oberbürgermeister Andreas Urschlechter und der damalige Bundesverkehrsminister Georg Leber lösten per Knopfdruck an der Bauernfeindstraße den ersten Rammschlag für den U-Bahn-Bau aus. Navch der ersten Linie U1, die bis 2007 auf insgesamt 19 km erweitert wurde, kamen 1984 die ersten Teilstrecken der Linie U2 und 2008 der Linie U3 hinzu. Die U2 und die U3 werden heute fahrerlos betrieben, die Fahrgäste können also vorn während der Fahrt aus dem Zug herausschauen. Beim Fahrzeugpark findet aktuell ein Prozess laufender Erneuerung statt: So investiert die VAG aktuell beispielsweise in 35 neue U-Bahn-Züge aus dem Hause Siemens Mobility, die ältere Fahrzeuge ersetzen. 25 der neuen Gliederzüge sind bereits im Einsatz. Dafür gehen nach und nach ältere Fahrzeuge der Baureihen DT1 und DT2 außer Betrieb.

14 U-Bahnen hat die VAG zunächst bestellt. Diese waren als Kurz- und
Langzüge im Einsatz. Hier in der U-Bahn-Wagen-Werkstatt im Betriebshof
Langwasser | © VAG Archiv
Vom Typ DT1 wurden zeitweise auch Züge aus München ausgeliehen, hier 2008 neben einem DT2 in VAG Lackierung | © Budach
Deutschlands erste fahrerlose U-Bahn fährt in Nürnberg – Maxfeld 2008 | © Budach
Die neueste Generation sind die G1 von Siemens Mobility – Fürth Hbf 2021 | © Budach
Die neuen AVENIOs

Die U-Bahn löste zum Teil die Straßenbahn ab, doch auch deren Weiterbestand und Ausbau ist schon lángere Zeit beschlossene Sache. Soeben wurde der erste der inzwischen 26 (ursprünglich 12) bestellten 26 Siemens Mobility AVENIO Vierteiler in Nürnberg entladen. Nach Probe- und Einweisungsfahrten geht er voraussichtlich im Herbst in den Fahrgastbetrieb. Der Avenio wird von Siemens in Kragujevac in Serbien produziert. Aktuell läuft die Montage des vierten Zuges, der im April in Nürnberg per Tieflader ankommen wird, zwei weitere Züge sind im Rohbau. Zwei Züge sind noch bis zum Frühsommer im Siemens Testcenter, bis alle Typprüfungen erledigt sind.

Wir berichteten über das Fahrzeug schon hier ausführlich:
https://www.urban-transport-magazine.com/dynamische-inbetriebsetzung-neue-trams-fuer-neue-linien-in-nuernberg/

Abladen des neuen AVENIO von Siemens Mobility nahe dem Depot der VAG am 25.2.2022 | © VAG – Claus Felix
02.03.2022
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