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Regionalverkehr Köln: Solaris Wasserstoff-Gelenkbus im Test und ein K-Bus

Der Solaris Urbino 18 hydrogen-Vorführwagen verlässt am 04. April 2023 die Haltestelle Straßerhof in Burscheid | © Christian Marquordt

Im September vergangenen Jahres präsentierte der polnische Bushersteller Solaris – Tochterunternehmen des spanischen CAF-Konzerns – seinen ersten Gelenkbus, der mit Strom fährt, den er sich selber in einer Brennstoffzelle durch die Reaktion von Wasserstoff mit dem Sauerstoff der Luft hergestellt hat. Mit diesem Gelenkwagen mit neuartigem Antrieb übernimmt Solaris die Rolle des technischen Vorreiters.

Der erste Wagen dieser neuen Bauform ging nach der Präsentation in den Testeinsatz bei Krakaus städtischem Verkehrsbetrieb MPK. Und eine erste Bestellung über solche Busse erhielt Solaris aus Deutschland, nämlich von den Stadtwerken Aschaffenburg. Die orderten zehn 12 Meter lange Wasserstoff-Busse des Typs Solaris Urbino 12 hydrogen und zwei Wagen dieses neuen Gelenkbus-Typs. Die Auslieferung der Aschaffenburger Busse ist für 2024 vorgesehen, siehe auch hier: https://www.urban-transport-magazine.com/oldenburg-aschaffenburg-db-regio-wasserstoffbusse-von-solaris-und-caetano/ .

Doch jetzt kam ein erster Solaris Urbino 18 hydrogen in den Linieneinsatz auf deutschen Straßen. Ein Vorführwagen, der auf das polnische amtliche Kennzeichen „PZ 3 V 801“ (PZ für Poznan/Posen) zugelassen ist, ging vom Betriebshof Wermelskirchen der Regionalverkehr Köln aus in den Einsatz. Der Hof in Wermelskirchen wurde deshalb ausgewählt, weil die RVK hier eine eigene Wasserstofftankstelle hat.

Zum Einsatz kommt der Wagen auf Linie 260 des Verkehrsverbunds Rhein – Sieg (VRS), die von der RVK gefahren wird. Sie führt vom Remscheider Stadtzentrum über Wermelskirchen, Burscheid und Leverkusen zum Kölner Hauptbahnhof (Breslauer Platz). Sie wird im 30-Minuten-Takt mit Gelenkbussen bedient. Von der einen bis zur anderen Endstation ist sie ziemlich genau zwei Stunden unterwegs (exakt eine Stunde und 54 Minuten), einschließlich der Wende- und Pausenzeiten in Remscheid und Köln braucht sie zehn Kurse.

Hier also schwimmt der neue Wasserstoff-Gelenkbus der RVK jetzt „mit“. Ausgeschildert ist er nur provisorisch mit einem (größeren) Blatt Papier, das vorne rechts hinter der Frontscheibe des Busses Liniennummer und -weg zeigt.

Der Solaris Urbino 18 hydrogen von oben, auf der Innotrans Berlin 2022 | © Christian Marquordt
 

Der kleine Sprinter auf Zülpichs Stadtlinie 774

In der Stadt Zülpich – im Kreis Euskirchen zwischen Euskirchen und Düren, malerisch und mit weitgehend erhaltener mittelalterlicher Stadtmauer – gibt es die VRS-Stadtbuslinie 774, die ebenfalls von der RVK gefahren wird. Sie führt vom Bahnhof über die Stadtmitte und den Stadtteil Schwerfen zum „Seepark“, in dem vor ein paar Jahren die nordrhein-westfälische Landesgartenschau stattfand – und der seither ein attraktives Naherholungsgebiet der Stadt ist. (Der See ist ein ehemaliger Braunkohle-Tagebau.)

Auf Linie 774 setzt die RVK üblicherweise einen ihrer Mini-Linienbusse mit Niederflurbereich unmittelbar hinter der Vorderachse ein. Zurzeit allerdings ist ein Mercedes Sprinter-Minibus im Einsatz, dessen österreichisches amtliches Kennzeichzen „EU 443 DU“ (EU = Eisenstadt Umgebung) zeigt, dass er auf den österreichischen Mini- und Midibus-Spezialisten Kutsenits („K-Bus“) in Hornstein im Burgenland zugelassen ist.

Der Sprinter am 04. April 2023 am Bahnhof (Umsteigen zur „Bördebahn“) in Zülpich | © Christian Marquordt
11.04.2023