In den 1990er Jahren entwickelte österreichische Gräf & Stift zusammen mit Kiepe Electric eine erste Generation von Niederflur-Trolleybussen für den österreichischen, deutschen und italienischen Markt, unter der Typenbezeichnung NGT 204. Der Prototyp für eine Serie von insgesamt 102 Obussen war der heutige Salzburger Wagen 229, der im Herbst 1994 in Betrieb ging. 27 Jahre lang bildeten die Obusse des Typs NGT 204 das Rückgrat des Salzburger Fuhrparks.
Zwischen 1994 und 1997 lieferten Gräf & Stift/Kiepe Electric 22 Stück davon nach Salzburg, nach der Schließung des Obusbetriebs der MVG Kapfenberg kam ein weiteres Exemplar dazu. Sie waren in Salzburg zuletzt unter den Nummern 229-252 (ohne 239) eingereiht, davon Nr. 240 ex Kapfenberg. Weitere Obusse dieses Typs, z.T. in anderer Länge, wurden nach Innsbruck (10), MVG Kapfenberg (1), Eberswalde (15) und mit Autodromo-Aufbauten nach Modena (10), Milano (8) und Bologna (35) geliefert – einige von ihnen sind noch im Einsatz, ebenso wie die aus Salzburg und Eberswalde nach Iwano-Frankiwsk (Ukraine) und Budapest (Ungarn) verkauften Wagen. Zusammen mit 14 ähnlichen zweiachsigen Obussen für Parma und einem nahezu baugleichen Prototyp für Bukarest wurden insgesamt 116 Stück dieser Typenreihe gebaut und setzten einen Standard für viele Obus-Systeme mit Niederflurtechnik.
In den ersten Juliwochen 2021 waren die letzten NGTs der Salzburger Flotte das letzte Mal im regulären Einsatz. Vielleicht wird noch der eine oder andere als Reserve vorgehalten – abhängig von der Lieferung der neuen Hess/ABB-Obusse im Sommer 2021. Bis zum Ende des Betriebs waren 233, 236 und 245 täglich im Einsatz. Mit ihnen geht gleichzeitig der Planeinsatz von Trolleybussen des einheimischen Herstellers Gräf&Stift in Österreich zu Ende. Ursprünglich war geplant, den Salzburger Wagen 236 als historischen Obus zu erhalten, aber im Moment ist die Situation der Salzburger historischen Flotte nicht gesichert.
27.07.2021