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Autonom unterwegs: Erster Easy Mile Minibus in Spanien

Im öffentlichen Straßenraum unterwegs: Der neue Easy Mile Minibus von ALSA | © D. Budach

Andernorts gab es sie schon länger, doch nun trifft man sie auch in Spanien im öffentlichen Verkehr an – die selbstfahrenden, elektrischen Minibusse. Und passender hätte der erste Einsatzort wohl kaum sein können: Auf dem weitläufigen Gelände der autonomen Universität – Universidad Autónoma (UAM) – in Alcobendas im Großraum Madrid bedient der autonome Bus seit 20. Oktober 2020 einen 3,7 km langen Rundkurs mit insgesamt acht festen Haltestellen, ausgehend von der S-Bahn-Station Cantoblanco und mit Anschluss auch an diverse vorbeiführende Überlandbuslinien.

Mit Anschluss an die Überlandbusse | © D. Budach
„Mitschwimmen“ im allgemeinen Verkehr – kein Problem | © D. Budach

Der Easy Mile EZ10 fährt hier im öffentlichen Straßenraum und “schwimmt” im allgemeinen Verkehr mit. Vorangegangen waren monatelange Test, doch jetzt steht der Minibus dem allgemeinen Publikum als neues ÖPNV-Angebot zur Verfügung. Montags-freitags von 7.15 bis 15.15 Uhr wird der Rundkurs stündlich bedient. Die Fahrstrecke ist dabei auf dem Asphalt mit einer grünen Linie markiert, die allerdings nicht zur Spurführung, sondern als Hinweis an die anderen Verkehrsteilnehmer gedacht ist, auf den autonomen Fahrbetrieb zu achten. Der EZ 10 fährt hier mit einer Geschwindigkeit von bis zu 15 km/h, auch wenn er technisch in der Lage ist, schneller zu fahren – bis zu 40 km/h, gibt der Hersteller an. Durch das vergleichsweise geringe, allgemeine Verkehrsaufkommen auf dem Unigelände stellt er in der Praxis kaum eine Behinderung dar. An Bord fährt ein “Instructor” mit, der ggf. bei Störungen eingreifen kann – in der Praxis ist dies aber nicht häufig der Fall. 12 Passagiere sind maximal zur Mitfahrt zugelassen.

Vorerst noch verpflichtend: „Instructor“ an Bord | © D. Budach
Manuelles Ausweichmanöver bei Falschparker | © D. Budach

Die spanische Verkehrsbehörde Dirección General de Tráfico (DGT), die Universität UAM und der regionale Verkehrsverbund Consorcio Regional de Transporte de Madrid (CRTM) sind die gemeinsamen Initiatoren des Projekts, während der Fahrbetrieb vom landesweit operierenden Busbetreiber ALSA überwacht und durchgeführt wird. Das Presseecho im Land war groß in der ersten Woche, wie hoch die Akzeptanz des neuen Angebots aber bei den Fahrgästen auf Dauer sein wird, muss sich erst noch erweisen.

02.11.2020
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